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Fehlerkultur

Es ist 5.29 Uhr. Für unseren schlagartig sehr wachen Sohn ist die Nacht beendet und er möchte gerne Kaba trinken gehen. Heute soll es aber nicht wie gewohnt seine Tasse, sondern ein schmales Glas zum Trinken sein. Schlaftrunken willige ich ein. Natürlich muss er mit seinen fast drei Jahren auch gerade alles selbst machen. Eigentlich gelingt es ihm auch meist die Milch aus der Glasflasche einzugiessen – doch heute natürlich nicht. Die Milch läuft unters Küchengerät, in die Besteckschublade und den frisch gewischten Küchenboden. Uff..!

Bildquelle: https://pixabay.com/photos/coffee-cup-coffee-splash-spray-4781451/

Als ich gerade zum Schimpfen ansetzen möchte, fällt mir der Artikel aus einer Familienzeitschrift ein, den ich als einzigen in der dieser Woche geschafft hatte zu lesen. Darin ging es um den Umgang mit Fehlern und die Frage, warum Eltern ihre Kinder schimpfen, wenn sie sich und ihr Können ausprobieren, wo wir doch wissen, dass man oftmals nur so lernen kann. Auch ein Spruch ist mir dabei in den Sinn gekommen: „Ich habe so viel aus meinen Fehlern gelernt, dass ich darüber nachdenke noch ein paar mehr zu machen.“ Ich atme also tief durch, wische mit ihm die Sauerei auf und erkläre ihm das Einschänken in schmale Gläser. Etwas später am Frühstückstisch entsteht ein Gespräch über die Fehlerkultur in unserer Familie, das uns angeregt hat über die folgenden Fragen nachzudenken:

  • Wie reagieren wir auf Fehler oder Missgeschicke unserer Kinder?
  • Wo sind auch Grenzen meiner / unserer Geduld?
  • Wie ist mein persönlicher Umgang mit Fehlern?
  • Schaffe ich es in einen positiven Ansatz umzusetzen, nämlich aus Fehlern lernen zu können?
  • Was hilft mir im Umgang damit?
  • Was fällt mir schwer?
  • Wie geben wir einander Feedback, wenn der Partner in unseren Augen etwas falsch gemacht hat?