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Emmausgang als Paar

Heute nehmen wir euch mit auf unserem Spaziergang passend zum Emmaustag. Wir wollen dazu ein paar Gedanken mit Euch teilen.
Zu Beginn des Evangeliums hören wir, „zwei von ihnen machten sich auf den Weg“, zwei von ihnen – vielleicht ein Ehepaar.
Der Schock sitzt den beiden noch tief in den Knochen. Der Mann, den sie für den Messias, für ihren König hielten, starb wie ein Verbrecher am Kreuz. Erstmal ist alle Hoffnung dahin, auf ihn hatten sie alles
gesetzt, die Lebensgrundlage scheint entzogen. Und der Zweifel an der Auferstehung ihres Freundes ist groß. Mit vielen Fragen, Ängsten und Sorgen sind sie auf dem Weg nach Emmaus, weg aus Jerusalem.

Aber sie gehen nicht ganz allein, sie sind ja zu zweit, sie sind als Paar unterwegs. Zu zweit unterwegs zu sein, gibt Trost und hilft auch Unsicherheiten besser aushalten zu können.
Doch sie bleiben nicht zu zweit, da kommt noch jemand zu ihnen. Am Anfang erkennen sie Jesus nicht, erst abends, als er mit ihnen das Brot bricht, gehen ihnen die Augen und vor allem das Herz auf.

Vielleicht geht es uns in diesen Tagen auch wie den beiden Jüngern. Wir fühlen uns vielleicht etwas allein, einsam, verunsichert, mit Zweifeln und Sorgen behaftet. Wir spüren wie die Corona-Pandemie unser gewohntes Leben auf den Kopf stellt und können die Folgen und Nachwirkungen noch nicht absehen. Dieses Jahr haben wir ja auch Ostern gefeiert, wie nie zuvor. Wir sind gleichzeitig sehr beeindruckt von den vielen Initiativen und Möglichkeiten, die sich auftun und Kreativität fördern. Vielleicht ist dies ja auch eine Chance neue Traditionen und Formen zu entdecken oder auch wieder zu entdecken, die in neue Tiefen führen – so wie es eben auch ganz am Anfang war, als Glauben zu Hause in Form von Hauskirchen gelebt wurde.

In den Hauskirchen war Glaube ganz lebendig und nah, die Menschen redeten miteinander über das was sie im Innersten bewegte. Auch uns tut es gut, wenn wir uns mit jemandem darüber austauschen können und miteinander daran glauben, dass Jesus selbst mitgeht. So erfahren wir oft auch, dass uns hinterher manches in einem anderen Licht erscheint, dass uns “die Augen aufgehen”, ähnlich wie den beiden Jüngern.

Deshalb wollen wir Euch heute dazu einladen (falls möglich), zu zweit spazieren zu gehen, zu telefonieren oder sich wie auch immer auszutauschen. Und zwar darüber, was mir gerade auf der Seele liegt, wo mein Herz brennt und wo wir auch in diesen Zeiten die Begleitung Gottes spüren dürfen. Machen wir uns auf Spurensuche.

Damit ist es aber noch nicht ganz getan. Wir fragen uns, wie wir mit dieser neuen Situation, mit dieser Krise umgehen. Die Jünger erleben Jesus und kehren sprichwörtlich um, sie ändern ihre Pläne, sie gehen nach Jerusalem zurück, um vom auferstanden Jesus zu erzählen. Auch diese Zeiten fordern uns heraus aktiv zu werden, es darf uns soll nicht weitergehen wie bisher. Papst Franziskus sagte kürzlich “Wir dachten, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden.” Nun werden uns die Augen
geöffnet und die Frage ist: “Was machen wir mit dem, was wir sehen? Lernen wir daraus?”

Das Reich Gottes braucht hier und heute unsere aktive Mithilfe. Viele Möglichkeiten sind dabei denkbar:

  • Wo fühle ich, wo fühlen wir uns besonders berufen aktiv zu werden?
  • Wie können wir unsere Solidarität zeigen? Durch Spenden, Nachbarschaftshilfe, Gebet, bewusste Ernährung, weniger aber fairer Einkauf, ein bewusster Umgang mit unserer Schöpfung.
  • Welche unserer Talente möchten wir einbringen?

Ein Video zum Impuls findet ihr hier: https://www.emmausgefluester.de/fuer-heute/ vom Ostermontag (13.04.2020)