WE 1: 26.01.-28.01.2024 Oberkirch
WE 2: 15.03.-17.03.2024 Oberkirch
WE 3: 14.06.-16.06.2024 Liebfrauenhöhe
Studienwoche 1: 30.08.-05.09.2024 Oberkirch
WE 4: 11.10.-13.10.2024 Oberkirch
WE 5: 06.12.-08.12.2024 Liebfrauenhöhe
2. Ausbildungsjahr: Ehen und Familien begleiten
WE 6: 24.01.-26.01.2025 Oberkirch
WE 7: 04.04.-06.04.2025 Liebfrauenhöhe
WE 8: 27.06.-29.06.2025 Liebfrauenhöhe
Studienwoche 2: 05.09.-11.09.2025 Oberkirch
WE 9: 10.10.-12.10.2025 Oberkirch
WE 10: 21.11.-23.11.2025 Oberkirch
„Oh man. Ich habe es gar nicht richtig gecheckt – und schon war mein Kindergeburtstag vorbei“, bemerkte unser Sohn am Abend. Er schaute sich etwas verwirrt im leergefegten Partyzimmer, das vormals unser Wohnzimmer war, um. Eben noch Trubel, lautes Lachen, erhitzte Köpfe vom Fußballspielen, Marshmallow-Grillen am Lagerfeuer. Und jetzt? Plötzlich Ruhe. Keine Action mehr. “Fühlt sich komisch an, dass auf einmal alle weg sind“, findet er.
Bekannt sind uns allen die „großen Übergänge“, wie etwa eine Schwangerschaft, oder der Übertritt vom Kindergarten in die Schule. Hier haben wir klar, dass es sich um einen solchen handelt, der gestaltet werden will. Wir machen Pläne, zelebrieren Rituale und werten sie symbolisch auf. Es gibt Vorschulprogramme, ein gemeinsames Ranzen kaufen, den Schnuppertag in der Schule und das Füllen der Schultüte. Wir feiern den Abschied vom Kindergarten und den ersten Schultag. …
Liebes Ehepaar, Paare, Liebespaare, Ehepaare sind Brückenbauer par exellence, ständig herausgefordert, Brücken zueinander zu bauen: Eine Brücke zwischen zwei unterschiedlichen Alltagen, zwei unterschiedlichen Berufen. Eine Brücke zwischen dem Ehe und Familienleben. Eine Brücke zwischen dem verschiedenen Erleben und Sein als Mann und als Frau. Eine Brücke zwischen den Ansprüchen vieler Menschen um uns herum und dem, was wir wirklich leisten können und was nicht. Eine Brücke zwischen dem Dritten in unserer Ehe, unserem liebenden Gott und uns beiden. Viel Kreativität in diesem neuen Jahr beim Brückenbauen, wünschen Ihnen Claudia und Heinrich Brehm
Anna und Simon freuen sich auf den Theaterabend, den sie sich zum Jahresbeginn gönnen möchten. Doch der Autoschlüssel hängt nicht am Brett, der Ersatzschlüssel ist nicht auffindbar. Und als Simon ärgerlich hervorstößt: „Dieses Haus ist immer unordentlich!“ ist die Brücke der Vorfreude der beiden lautlos in sich zusammengefallen. Ob der Schlüssel noch gefunden wird, ist plötzlich zweitrangig, der Verlauf des Abends steht unter keinem guten Stern.
Was Architekten und Ingenieure bestätigen werden: Brücken bauen ist nicht einfach. Es braucht einen sensiblen Blick, der feststellt, wie bist du, mein Mann gerade drauf, was brauchst du, was kannst du im Moment nicht ertragen, worüber würdest du dich freuen? Es braucht die richtige Deutung oder Fragestellung, um herauszufinden, warum nörgelst du, geliebte Frau: Hab ich was falsch gemacht oder woher rührt deine Laune? Es braucht das richtige Baumaterial, aus dem die starken Stützpfeiler hergestellt werden: das sich immer wieder klar werden, was sind unsere gemeinsamen Werte, für was wollen wir uns einsetzen und wie?
Es braucht eine ausgeglichene Balance zwischen meinem und deinem Beruf, meinen und deinen Hobbies, unseren gemeinsamen Unternehmungen oder Beschäftigungen, unserem Engagement und Einsatz.
Es braucht das gegenseitige sich Bewahren vor zu viel Einsatz und das Einplanen von freien, zweckfreien Zeiten für unsere Liebe und für jeden von uns persönlich zum Erholen, zum inneren Gleichgewicht zurückfinden und sich wieder neu ausrichten. Es braucht als starken verbindenden Zement die tägliche Dankbarkeit: Dankbarkeit für scheinbar Selbstverständliches: unser warmes Haus, das tägliche Essen auf dem Tisch, unsere Beziehung, unsere Familie, unsere Freunde, die Arbeitsstelle, die Gemeinde, unser Auto, die Natur, dein Sosein, dein Lächeln, deine Unterstützung, dein Orgatalent. Mit Humor die negative Seite einer Person oder Sache betrachten, einen Schritt zurücktreten und so den Blick frei machen für eine andere Perspektive, die Leichtigkeit in die Sache bringt. Simon hätte sagen können: „Komm Schatz, du hast doch immer so ne gute Spürnase, wo könnte der Schlüssel denn sein?“ Oder Anna hätte sagen können: „Ich gerate nicht in Panik, denn ich gehe mit dem besten Mann der Welt gleich aus!“ Entspannung tritt ein. Einfachheit leben heißt Zufriedenheit mit dem, was ich habe und die Fähigkeit, die Dinge, die ich habe, zu genießen. Das Ergebnis der Maßlosigkeit ist nicht Glück, sondern Unzufriedenheit.
Martin Heidegger sagt: „Verzicht nimmt nicht. Verzicht gibt. Er gibt die unerschöpfliche Kraft des Einfachen.“ Wir dürfen uns auf das Einfache einlassen und damit zufrieden werden und müssen nicht dem MEHR hinterherrennen. Wir dürfen Kraft aus dem Einfachen ziehen und uns darauf konzentrieren: ein einfaches Abendessen. Ein einfacher Urlaub hat auch seine Reize. Braucht es wirklich die neue Couch oder freuen wir uns noch an der alten, mit der wir so viel zusammen erlebt haben? Kraft aus dem Einfachen zu ziehen kann uns Kraft für unsere Beziehung geben, wenn wir wieder schätzen lernen, was wir miteinander haben, welch einfachen Dinge es sind, die uns glücklich machen und miteinander verbinden.
Als Paar weiterkommen – Wollen wir mehr Einfachheit in unser Leben holen, in welchem Bereich? – Welche Reibungspunkte zwischen uns lassen sich mit Humor weiterentwickeln? – Haben wir gemeinsam und jeder/jede für sich zweckfreie Seiten im Alltag eingebaut?
Für unser Leben mit Gott Wir machen miteinander eine Wanderung/Spaziergang zu einer Brücke oder suchen uns im Internet das Bild einer schöne Brücke. Kommen wir dabei mit Gott ins Gespräch und erzählen ihm, welche Menschen für jede/n von uns eine Brücke zu ihm darstellt. Wir überlegen, was uns beiden dieses Jahr helfen könnte, mehr mit Gott in Kontakt und in Beziehung zu kommen.
Ein Beitrag von Claudia und Heinrich Brehm aus dem Ehepaarnewsletter.
Sabine und Matthias setzen sich regelmäßig zum Paar-Gespräch zusammen, um sich zu wichtigen Themen auszutauschen. Es geht dabei um schöne Erlebnisse, um Erziehungsfragen bezüglich der Kinder und um Ideen und Visionen, die sie gerade bewegen. Zu Beginn des Advents kommt die Frage auf, welche Relevanz eigentlich noch der zentralen Weihnachtsbotschaft „Friede auf Erden den Menschen“ zukommt? Wen interessiert das noch angesichts der allgegenwärtigen Rufe nach Stationierung und Lieferung von Waffen. Und in Bezug auf Ehe und Familie: Was heißt „Frieden auf Erden“ im täglichen Miteinander?
Der Pazifist und Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung Mahatma Gandhi sagte einst: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg.“ Für den Umgang mit PartnerschaftsKonflikten heißt das: Wir sollen im Streit respektvoll miteinander umgehen. Wie kann das gehen?
Erst überlegen: Überlege, ob es wichtig ist, Deinen Partner auf sein schwieriges Verhalten anzusprechen: Ist Dir die Angelegenheit wirklich so wichtig? Hat Dein Partner sich etwas zu Schulden kommen lassen oder ist die Sache eher der Situation geschuldet? Hast Du selbst etwas zu dem Problem beigetragen?
Gut beginnen: Erfahrungsgemäß eskaliert ein Gespräch innerhalb weniger Minuten, wenn man mit einem Vorwurf beginnt. Männer verlassen bei einem Streit oft das Zimmer. Dieses biologisch verankerte Verhalten geht darauf zurück, dass das starke Geschlecht beim Streiten schnell einen hohen Puls bekommt. Durch den Rückzug beruhigt sich der Mann wieder. Wichtig zu wissen: Dieses Verhalten läuft automatisiert ab. Wähle einen „sanften Start“! Spreche über Deine Gefühle (z.B. „Ich fühle mich gekränkt, wenn Du diese Woche zweimal mit Deinen Freunden weggehst, aber mir einen Korb gibst, wenn ich mit Dir essen gehen möchte.“)
Versöhnen nach Streit: Der Apostel Paulus mahnt: „Die Sonne soll über eurem Zorn nicht untergehen.“ [Eph 4,26] Versucht, Euch daran zu halten. Bittet Dich Dein Partner um Versöhnung, weise ihn nicht zurück. Ist jedoch einer von beiden noch nicht zur Versöhnung bereit, sollte er oder sie das sagen. Friedrich Rückert sagt: „Vor jedem steht ein Bild des, was er werden soll: So lang‘ er das nicht ist, ist nicht sein Friede voll.“ Das erleben Paare in der Adventszeit schmerzlich. Bei Stress mit Zeit- und Termindruck bleiben manche guten Vorsätze auf der Strecke. Alleine schafft man es oft nicht. Wir brauchen Hilfe von oben. Wir können täglich beten: Für den Frieden in uns, für Frieden in unserer Partnerschaft, für den Frieden in der Welt. Für den Frieden, den der Heilige Geist uns schenken kann.
Als Paar weiterkommen: Anregung für das Paar-Gespräch:
Was liebt ihr an eurer/m Partner/in?
Welche kleinen Zeichen der Zuneigung schätzt ihr besonders?
Wovon könnt ihr nicht genug kriegen?
Was ist schwierig und was braucht ihr mehr voneinander?
Was soll konkret im Alltag passieren, dass die Weihnachtsbotschaft und damit Friede und Liebe überall spürbar ist?
Für unser Leben mit Gott, beten wir gemeinsam:
Guter Gott, Guter Gott mit Deiner Heiligen Geistkraft, es fällt uns oft nicht leicht, die/den geliebten Partner/in mit seinen Gefühlen, Gedanken, Sorgen und Visionen anzunehmen. Mein/e Lebensgefährte/in darf genau so sein, wie sie/er sich mir zeigt. Wie Mahatma Gandhi sagte: „Es gibt keinen Weg zum Frieden. Frieden ist der Weg.“ Das gilt auch für die Liebe: „Es gibt keinen Weg zur Liebe. Liebe ist der Weg.“ Sende uns in der Advents- und Weihnachtszeit Deine Geistkraft, wenn es mehr Friede und Liebe in unserem Alltag braucht. Segne uns! Amen.
„Mein Haus ist schön, meine Kinder sind schön oder ich bin schön. Alles zusammen ist ein Ding der Unmöglichkeit!“ Diesen Spruch hatte meine Freundin und Mama von Zwillingen vor Kurzem in ihrem Status. Es brachte mich zum Schmunzeln, versuchen wir doch immer wieder dieses Ding der Unmöglichkeit in die Realität um zu setzen. Doch unsere Ansprüche führen oft zu Frust, Stress oder Übermüdung. Was kann mir und uns durch stressige Phasen helfen und lässt uns auftanken?
Mit Turnschuhen auf die Hochzeit: Kindergeburtstag. Einschulung. Hochzeit. Diese Trilogie von Events stand bei uns an diesem Wochenende auf dem Programm. Potential für Stress und ja, den hatten wir! Perfekt und immer schön war es nicht. So waren zum Beispiel das Haus aufgeräumt, meine Kinder schön, aber ich war in Turnschuhen auf der Hochzeit, denn die schicken Schuhe für mich hatte ich vergessen. Gleichzeitig können wir sagen, dass wir ein tolles Wochenende mit vielen Highlights hatten. Verschiedene Strategien und Haltungen helfen uns durch solche Tage und durch einen Alltag mit kleinen Kindern.
„Fröhlich schämen“ Diesen schönen Ausdruck haben wir bei Jörg Berger, Psycho- und Paartherapeut, in seinem Buch „Die Antierschöpfungsstrategie“ gefunden. Er beschreibt damit, dass er sich lieber fröhlich schämt, als sich von den Ansprüchen und Anforderungen von außen verbiegen zu lassen. Er will sich nicht die Freiheit nehmen lassen, so zu leben, wie es ihm entspricht. Ähnlich erging es mir in meinen Turnschuhen auf der Hochzeit. Wir sind da, feiern und freuen uns mit dem Brautpaar, wenn auch nicht im perfekten Outfit.
Und dies gilt natürlich nicht nur für Oberflächlichkeiten wie die Kleidung, sondern auch und viel wichtiger für Lebens -, Glaubens- oder Beziehungsthemen. Welche Ansprüche haben wir da? Welche sind auch wirklich unsere eigenen? Und können, wollen oder müssen wir diese alle erfüllen? Wir haben gespürt, dass es uns gut tut und Druck nimmt, wenn wir uns in Großzügigkeit und Großherzigkeit gegenüber anderen, aber im Besonderen gegenüber uns selbst üben. Gut, ist genug.
Prioritäten setzen Gute Planung und Vorbereitung helfen, das wissen wir. Und wenn alles nach Plan läuft, freuen wir uns. Mit kleinen Kindern ist das aber in der Realität selten der Fall, wenn nicht gar ein Ding der Unmöglichkeit. Dann hilft es vorab einen Puffer einzuplanen, damit wir nicht in Stress geraten. Tun wir es trotzdem (und das recht regelmäßig ), hilft uns die Frage nach dem, was in dieser Situation wirklich wichtig ist. Dies gilt besonders im Blick auf den Stress, den wir uns und unseren Kindern machen. Müssen wir jetzt wirklich sofort los oder nehmen wir uns die Zeit, unser Kind durch seinen Wutanfall zu begleiten? Muss das Haus perfekt ordentlich sein oder darf man sehen, dass wir hier leben, essen und spielen?
Zeit zum Nachkosten Nach einer stressigen Phase versuchen wir uns bewusst weniger vorzunehmen, damit wir und unsere Kinder Zeit haben, das Erlebte zu verarbeiten und wirken zu lassen. Dazu gehört als Ritual auch das Abendgebet, bei dem wir unseren Blick vor allem auch auf das Gute und Schöne an jedem Tag richten. So finden wir immer viele kleine und große Glücksmomente, die wir dann doppelt genießen können. Dies schafft eine positive Haltung dem Leben gegenüber. S o erging es uns beim Schultüte basteln, das natürlich auch noch vor diesem vollen Wochenende erledigt werden musste. Obwohl es sich – ja wir geben es zu – um ein bereits vorgefertigtes Set handelte, raubte uns die Bastelei so einige Nerven. Am Abend konnten wir unser Werk bestaunen und dankbar darauf schauen, dass unser Sohn zur Schule gehen darf und wir ihn in einen neuen Lebensabschnitt begleiten dürfen. Zeit um uns mit Gott zu verbinden, soll ja doch immer sein. Auch dann, wenn scheinbar keine Zeit ist. Ein uns bekannter Priester sagte uns einmal, dass es nicht immer ein langes Gebet sein muss. Der liebe Gott freut sich auch, wenn wir ihm unseren Mittagschlaf schenken! 🙂
Als Paar weiterkommen – Anregung fürs Paargespräch – Welche Ansprüche spüren wir, die uns unter Druck setzen? – Das hilft mir / Das hilft uns in stressigen Situationen … – Wenn der Stress da ist: wie können wir einander unterstützen?
Für unser Leben mit Gott Wir beten gemeinsam: Guter Gott, gibt mir Kraft: Die Willenskraft, um meine Aufgaben zu erfüllen. Die Schaffenskraft, um mein Leben mit all seinen Herausforderungen zu gestalten. Die Liebeskraft, um Dich in meinem Nächsten zu sehen. Die Erhaltungskraft, auch mal Nein zu sagen, wenn ich nicht mehr kann. Die Glaubenskraft, um bei Dir immer wieder auszuruhen und aufzutanken. Amen.
Eine junge Frau erzählt: „Mein Vater hat etwas Unnahbares, Distanziertes, meine Mutter ist eine warmherzige, kontaktfreudige Frau. Wenn ich als Jugendliche mal mit meinem Vater über ein Problem reden wollte, dann fühlte ich mich immer analysiert. Er sparte auch nie mit Ratschlägen. Ich fühlte mich so bevormundet. Irgendwann habe ich aufgehört, mit meinem Vater über meine Probleme zu reden. Mit meiner Mutter war das anders: Da spürte ich Mitgefühl, und sofort war seelische Nähe da. Es war nicht mehr das Mutter-Kind-Verhältnis, es war irgendwie auch so ein solidarisches Gefühl von Frau zu Frau. Außerdem traute sie mir zu, dass ich meine Probleme selber lösen könnte. Das hat mir gutgetan.“
Wie reden wir miteinander? Wenn wir Menschen miteinander reden, geht es zum einen um sachlichen Informationsaustausch. Aber um uns verstanden zu fühlen, wollen wir auch unsere Gefühle, unsere Sehnsüchte, unsere Sorgen und Ängste mitteilen. In dem Lied „Kompliment“ der Band „Sportfreunde-Stiller“ heißt es im Refrain: „Ich wollte dir nur mal eben sagen, dass du das Größte für mich bist, und sichergehen, ob du denn dasselbe für mich fühlst.“ Da geht es nicht mehr nur um Informationsaustausch, sondern um Selbstmitteilung.
Als Pater Kentenich 1912 anfing, als Spiritual für die Jungen im Internat der Pallottiner zu arbeiten, sagte er in aller Klarheit: „Es darf nicht mehr vorkommen, dass wir verschiedene fremde Sprachen entsprechend dem Klassenziele beherrschen, aber in der Kenntnis, im Verständnis der Sprache unseres Herzens die reinsten Stümper sind.“ Er nannte die Selbstmitteilung „Sprache des Herzens“. Aus den Abschiedsreden Jesu beim letzten Abendmahl ist uns bestimmt folgende Passage in Erinnerung, als Jesus sagt: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.“ (Joh 15,15)
Wirklich alles. Jesus hat also keine Geheimnisse mehr vor seinen Jüngern. Mehr Nähe kann er nicht anbieten. Und am Anfang des Johannes-Evangeliums steht ein Loblied auf Christus als das Wort: „Im Anfang war das Wort …“
Vor längerer Zeit meinte einmal ein Musikerehepaar: „Wir haben uns über die Musik kennengelernt und 2012 geheiratet. Ab 2013 gab es ja diesen monatlichen Ehenewsletter. Wir sind beide sehr introvertiert und taten uns früher mit dem Reden sehr schwer. Unser passiver Wortschatz war bedeutend größer als der aktive. Brücken seelischer Nähe konnten wir eher über das gemeinsame Musizieren aufbauen als über das Reden. Aber über die Jahre haben uns die verschiedenen Ehenewsletter geholfen, auch mit Worten gewandter zu werden. Wir erleben das als Befreiung vom Gehemmtsein. Natürlich genießen wir nach wie vor das gemeinsame Musizieren; und zu Weihnachten und zum Hochzeitstag schreiben wir uns Liebesbriefe. Das ist auch schön, denn die kann man auch nach dem erstmaligen Lesen öfters mal wieder lesen. Das füllt den Tank des Herzens auf.“
Die Trierer Paartherapeutin Stefanie Stahl schreibt einen Ratgeber-Bestseller nach dem anderen, um Menschen aus der Unbeholfenheit in die Beziehungsfähigkeit zu führen. Pater Kentenich, der als Jugendlicher auch sehr unter seiner Kontaktunfähigkeit gelitten hatte und erst nach seiner Priesterweihe der kontaktfreudige, sensible und einfühlsame Seelsorger wurde, sah in dieser Problematik die zentrale Herausforderung für die neueste Zeit. Er prägte dafür den Ausdruck „mechanistisches Denken“. Er selbst führte seine Heilung auf das Wirken der Gottesmutter zurück, die als Immaculata der ganz heile und damit auch voll beziehungsfähige Mensch ist. So will er auch seine Spiritualität verstanden wissen: Schönstatt will den Menschen helfen, noch beziehungsfähiger zu werden. Es ist naheliegend, dass dieses Anliegen und damit diese Spiritualität für Ehepaare attraktiv ist.
Als Paar weiterkommen
– Wir schreiben uns wieder einmal einen Brief! – Wir gehen miteinander in die Eisdiele, Weinstube, …
– Wir erzählen uns, worüber denke ich zurzeit häufig nach? Wofür möchte ich mich bei dir bedanken? Warum ich sooo froh bin, dass ich dich geheiratet habe …
Für unser Leben mit Gott Wir erzählen Gott von uns beiden: – „Schau Gott, das ist mein Mann, er plagt sich zurzeit mit … er ist ein toller … Hilf ihm, dass er …“ – Schau, guter Gott, hier sitzt meine Frau. Sie hat schwere Gedanken über … Danke, dass sie häufig lacht und … Beschütze sie, damit …
Vor einigen Tagen hatte ich einen Unfall. Ein kleiner, unspektakulärer Sturz mit weitreichenden Folgen: ein Mittelfußknochen am linken Fuß ist gebrochen, vier Wochen mit Krücken laufen.
Das ganze Ausmaß meiner Lage wird mir klar, als ich mit meiner Kaffeetasse in der Küche stehe und überlege, wie ich samt Tasse nun zum Tisch kommen soll. Da hilft nur eines: ich muss ein Familienmitglied um Hilfe bitten. Und das tue ich nun täglich: ich bitte viel und oft um Hilfe.
Bild: M.Gröber
Das ist für mich eine Herausforderung: in normalen Zeiten bitte ich eigentlich nicht sehr häufig um Hilfe, sondern versuche die Alltagsprobleme so gut es geht selbst zu lösen. Doch ich stelle auch fest: mir Hilfe zukommen zu lassen macht so mache Familienmitglieder zufrieden. Mir tut es umgekehrt auch gut zu sehen, dass ich bedürftig bin und gerade durch meinen Partner ergänzt werde.
Gerade in Situationen, in denen es in unserem Alltag nicht rund läuft, merken wir, wie wertvoll es ist, dass wir zu zweit unterwegs sind. Wir sind in unserer Beziehung auf Ergänzung angelegt. Wie gut ist es, wenn der eine noch Kraftreserven hat, wenn der andere geschafft ist, wenn einer Worte findet, wenn der andere sprachlos ist, wenn einer freie Hände hat, wenn der andere an Krücken läuft.
„Bitte! Danke! Entschuldigung! Seien wir nicht kleinlich mit dem Gebrauch dieser Worte!“ sagt Papst Franziskus.
Vielleicht inspiriert es euch, in einem Paargespräch zu zweit über folgende Themen weiter ins Gespräch zu kommen:
Wo erlebe ich in unserem Beziehungsalltag, dass wir beide uns gut ergänzen?
Wo wünsche ich mir Deine Ergänzung, wo nehmen wir ein Ungleichgewicht wahr?
„Bitte! Danke! Entschuldigung!“ … kommen diese Worte und die dahinterstehende Haltung bei uns oft häufig genug vor?
Liebes Ehepaar, „Erfolg ist das Ergebnis täglicher Gewohnheiten – nicht von einmaligen Veränderungen im Leben,“ so der Autor James Clear in seinem Ratgeber-Besteller „Die 1%-Methode“ (Atomic Habits). Darin erklärt er, wie groß die Macht von kleinen Veränderungen sein kann. Er rät dazu, die Gewohnheiten zum Teil der eigenen Identität zu machen und erklärt, wie das gut realisierbar ist. Das hat uns motiviert einen genauen Blick auf unsere je eigenen aber auch unsere gemeinsamen Gewohnheiten zu werfen.
Ein großer Teil des täglichen Verhaltens besteht aus Gewohnheiten, also Verhaltensweisen, die wir regelmäßig und ganz automatisch ausführen. Unsere Identität wird durch sie geprägt. Dabei haben Gewohnheiten den großen Vorteil, dass sie uns Abläufe erleichtern und Sicherheit und Stabilität geben. Leider ist es manchmal gar nicht so einfach schlechte Gewohnheiten abzulegen oder sich neue positive Gewohnheiten anzueignen. Gute Methoden helfen dabei dies umzusetzen. Nach James Clear sind dabei der Fokus auf den Prozess, die Herangehensweise und die Systeme wichtiger, als die Formulierung von Zielen. Es ist am effektivsten, wenn man sich nicht drauf konzentriert, was man erreichen will, sondern wer man werden will.
Er beschreibt u.a. vier Gesetze der Verhaltensänderung, die hier nur kurz genannt werden und Lust auf die Methode machen sollen.
Machen Sie es offensichtlich. Die Gewohnheit muss mühelos und einfach sein.
Machen Sie es attraktiv. Verbinden Sie z.B. den neuen Vorsatz mit einer bereits regelmäßig und gern ausgeführten Tätigkeit
Machen Sie es sich leicht. Treffen sie Vorbereitungen oder gestalten Sie ihre Umgebung entsprechend.
Sorgen Sie dafür, dass die Gewohnheit sofort umgesetzt wird. Eine unmittelbare Belohnung hilft dabei!
Zu Beginn kann dies auch etwas mühsam sein und viele Menschen brechen ab. Daher ist Geduld gefragt. Und wie wunderbar, dass wir mit einem Partner durchs Leben gehen dürfen! Vielleicht wollen Sie sich ja Ihre geplanten neuen Gewohnheiten mitteilen und einander helfen oder gemeinsam eine neue Gewohnheit starten!? Das könnte z.B. so aussehen: Achtsam Leben! Wir erzählen uns am Abend drei Dinge, für die wir an diesem Tag dankbar waren. Dies tun wir immer nach dem gemeinsamen Zähneputzen (einer bereits routinierten täglichen Handlung).
Josef Kentenich, der Gründer der Schönstattbewegung, war James Clear schon damals auf der Spur. Er nahm es ernst, dass jeder Mensch von Gott ganz einmalig und originell geschaffen ist und auf seinem Lebensweg immer mehr zu dem werden soll wie Gott ihn gedacht hat. Kentenich formuliert es dabei so: „Sei was du bist! Sei es in bestmöglicher Form.“ Für ihn sind die Seelenkräfte und die Idee, die Gott von mir hat, ausschlaggebend dafür, woran ich gerade arbeiten soll. Das Wort für die „Atomic Habits“ war für ihn das „Partikularexamen“, eine Formulierung mit kurzen, einprägsamen Worten, die schriftlich festgehalten und jeden Tag reflektiert werden. Eben im Kleinen, Schritt für Schritt zu der Person, die ich werden soll!
Als Paar weiterkommen – Wo spüre ich, wo spüren wir eine Sehnsucht nach Veränderung oder Wachstum? – Gibt es eine Gewohnheit oder eine Formulierung, diese konkret umzusetzen?
Für unser Leben mit Gott Du Gott des Aufbruchs, segne uns, wenn wir dein Rufen vernehmen, wenn deine Stimme lockt, wenn dein Geist uns bewegt zum Aufbrechen und Weitergehen. Du Gott des Aufbruchs, begleite und behüte uns, wenn wir uns von Gewohnheiten verabschieden, wenn wir festgetretene Wege verlassen, wenn wir dankbar zurückschauen und doch neue Wege wagen. Du Gott des Aufbruchs, wende uns dein Angesicht zu, wenn wir Irrwege nicht erkennen, wenn Angst uns befällt, wenn Umwege uns ermüden, wenn wir Orientierung suchen in den Stürmen der Unsicherheit. Du Gott des Aufbruchs, leuchte auch unserem Weg, wenn die Ratlosigkeit uns fesselt, wenn wir fremde Lande betreten, wenn wir Schutz suchen bei dir, wenn wir neue Schritte wagen auf unserer Reise nach Innen. Du Gott des Aufbruchs, sei mit uns unterwegs zu uns selbst, zu den Menschen, zu dir. Segne uns mit deiner Güte und zeige uns dein freundliches Angesicht. Begegne uns mit deinem Erbarmen, und leuchte uns mit dem Licht deines Friedens auf allen unseren Wegen. Amen. (nach Michael Kessler)
F. Breitenbach. Beim 21. Absolventenkongress der Akademie für Ehe und Familie ging es in diesem Jahr um das ICH und das SELBST der einzelnen Persönlichkeiten und darum, wie der lebendige Gottesglaube seinen Platz zwischen beiden findet.
Zugegeben
Wo sind welche Tassen im Schrank? Das ist eine sehr stark verkürzte Umschreibung des diesjährigen Absolventenkongresses der Akademie für Ehe und Familie, der traditionsgemäß am Palmsonntagswochenende im Haus Marienland in Vallendar stattfand.
Über dem Wochenende schwebte thematisch die „Spirituelle Intelligenz“ von Prof. Dr. Julius Kuhl, dem es mit seiner PSI-Theorie (Persönlichkeits-System-Interaktionen) gelungen ist, einen integrativen Bogen über viele bereits bestehende Modelle nach u. a. Freud, Jung und Adler zu spannen.
Thema 1: Team mit Tiefgang Gemeinsam auf in eine neue Welt. So fühlt sich der Beginn einer Ehe für viele an. Wenn jeder 50% investiert, erwartet uns ein Leben lang 100% Glück. So die Theorie. Doch wer so rechnet, wird sehr schnell von der Realität eines Besseren belehrt. Was es heißt, in guten und schweren Zeiten ein Team zu bilden, in dem sich jeder auf den anderen verlassen kann; wo jeder investiert, was er kann; wo jeder ein Individuum bleibt und doch ein neues Ganzes entsteht – darum geht es in unserem Impuls. Am Beispiel eines gemeinsamen Tauchgangs im Korallenriff mit seinen Verlockungen und Gefahren nehmen wir unsere Stressoren und unsere Ressourcen in den Blick. Anhand von persönlichen Beispielen erarbeiten wir, wie es gelingen kann, unseren (Sauerstoff-) Tank stets gefüllt zu halten.
Thema 2: Den anderen GROSS sehen Konflikte gehören zu jeder Art von Beziehung dazu – in der Partnerschaft sind sie unvermeidlich. Es gibt unzählige Versuche, die Mechanismen eskalierender Konflikte wissenschaftlich aufzudröseln, aber unterm Strich müssen wir eine eigene Streitkultur entwickeln, die uns in unserer individuellen Situation weiterbringt und Konflikte konstruktiv lösen lässt. Wir zeigen in unserem Impuls, wie wir persönlich mit unseren Grenzen umgehen und was uns hilft, wenn alles nichts hilft. Spoiler: der positive Ansatz (Wir streben danach, den Goldgräberblick auf unseren Partner zu schärfen und unterstellen ihm stets die gute Absicht.) Wie gut das gelingt und ob es langfristig etwas bringt, das erfahrt ihr in unserem Impuls.
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