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Bitte. Danke.

Vor einigen Tagen hatte ich einen Unfall. Ein kleiner, unspektakulärer Sturz mit weitreichenden Folgen: ein Mittelfußknochen am linken Fuß ist gebrochen, vier Wochen mit Krücken laufen.

Das ganze Ausmaß meiner Lage wird mir klar, als ich mit meiner Kaffeetasse in der Küche stehe und überlege, wie ich samt Tasse nun zum Tisch kommen soll. Da hilft nur eines: ich muss ein Familienmitglied um Hilfe bitten. Und das tue ich nun täglich: ich bitte viel und oft um Hilfe.

Bild: M.Gröber

Das ist für mich eine Herausforderung: in normalen Zeiten bitte ich eigentlich nicht sehr häufig um Hilfe, sondern versuche die Alltagsprobleme so gut es geht selbst zu lösen. Doch ich stelle auch fest: mir Hilfe zukommen zu lassen macht so mache Familienmitglieder zufrieden. Mir tut es umgekehrt auch gut zu sehen, dass ich bedürftig bin und gerade durch meinen Partner ergänzt werde.

Gerade in Situationen, in denen es in unserem Alltag nicht rund läuft, merken wir, wie wertvoll es ist, dass wir zu zweit unterwegs sind. Wir sind in unserer Beziehung auf Ergänzung angelegt. Wie gut ist es, wenn der eine noch Kraftreserven hat, wenn der andere geschafft ist, wenn einer Worte findet, wenn der andere sprachlos ist, wenn einer freie Hände hat, wenn der andere an Krücken läuft.

„Bitte! Danke! Entschuldigung! Seien wir nicht kleinlich mit dem Gebrauch dieser Worte!“ sagt Papst Franziskus.

Vielleicht inspiriert es euch, in einem Paargespräch zu zweit über folgende Themen weiter ins Gespräch zu kommen:

  • Wo erlebe ich in unserem Beziehungsalltag, dass wir beide uns gut ergänzen?
  • Wo wünsche ich mir Deine Ergänzung, wo nehmen wir ein Ungleichgewicht wahr?
  • „Bitte! Danke! Entschuldigung!“ … kommen diese Worte und die dahinterstehende Haltung bei uns oft häufig genug vor?

Viel Freude im Gespräch zu zweit!

Martina Gröber