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Corona – schon wieder oder immernoch? Oder: Was ist die Chance?

Es ist Herbst und wie von einigen Experten bereits vorhergesagt steigt die Zahl der Neuinfektionen. Ob in Schule, Beruf oder in den Medien, Corona ist stets präsent. Seit nun fast einem Jahr. Viele Menschen empfinden die Schutzmaßnahmen oder Quarantäneregeln als Einschränkung ihrer Lebensqualität und ihrer Freiheit. Aber in vielen Gesprächen und in unserer eigenen Lebenswelt durften wir auch viele positive Erfahren dadurch machen.

Ein Beispiel: In den nächsten Tagen erwarten wir unser drittes Kind. Für den Besuch im Krankenhaus gibt es ganz klare Regeln, ein Besucher und bis zu zwei Geschwisterkindern (passt bei uns noch genau 😉 ) pro Tag für zwei Stunden. Eine klare Einschränkung, mein Mann darf nur für so kurze Zeit jeden Tag zu mir und unserem Neugeborenen. Im Vorgespräch erzählt mir die Hebamme, dass es auf der Wochenstation noch nie so entspannt für Mamas und Babys war und sie quasi keinerlei Probleme mehr mit dem Stillen haben, weil weder Mama noch Kind abgelenkt werden. Kann diese Besuchseinschränkung für mich geschenkte Zeit werden? Lässt sie mich den Fokus auf das Wesentliche richten?

Bildquelle: Pixabay

Und noch etwas anderes fällt mir dazu ein. Vielleicht in seiner Wortwahl etwas altmodisch, aber in seiner Bedeutung sehr präsent: Unmäßigkeit. In der Tradition der Kirche eine der sieben Todsünden. Das klingt gleich sehr dramatisch, aber was passiert eigentlich bei Unmäßigkeit? Wir verlieren den Blick auf das, was wichtig ist.

Ich glaube, dass unsere Gesellschaft in vielen Bereichen unmäßig übertreibt. Das bezieht sich nicht nur auf Essen und Trinken, sondern auch auf Konsumgüter, Freizeitangebote, Leistungsforderungen, und und und. Durch Corona oder vielleicht sogar dank Corona, werden wir wieder mehr mit uns selbst konfrontiert.

Wir wollen Euch einladen die Erfahrungen der letzten Wochen und Monaten als Chance zur Selbstreflexion zu nutzen und diese mit Eurem Partner ins Wort zu bringen. Wir merken: Auch Ängste sind berechtigt, es lohnt sich über die eigenen Gefühle in den Austausch zu gehen.

Fragen für das Gespräch zu zweit:

  • Was ist mein Maß?
  • Was brauche ich wirklich?
  • Von was (welchen Gegenständen, Treffen, Gewohnheiten, Angeboten) will ich mich trennen?
  • Von was will ich noch mehr? Was tut mir gut?
  • Was geht mir so wirklich ab?
  • Worauf freue ich mich schon, wenn es wieder möglich wird?