Unsere Tochter schreibt, klebt und malt schon seit Wochen an Ihrem Wunschzettel. Mit jedem Spielzeugprospekt, der ins Haus kommt, wird die Liste länger.
Und wir Erwachsenen? Schreiben wir auch Wunschzettel? Vielleicht artikulieren wir sogar noch unsere materiellen Wünsche zu Weihnachten, aber wann habe ich das letzte Mal zu meinem Partner gesagt, was ich mir in unserer Beziehung wünsche?
Neulich habe ich in einer Zeitschrift einen sehr eindrücklichen Vergleich dazu gelesen:
Man stelle sich vor, man steht an der Bäckertheke und die Verkäuferin fragt: „Was darfs denn sein?“ Ich stehe da, zucke mit den Schultern und schaue erwartungsvoll. Die Verkäuferin ist ratlos, macht Vorschläge: „Wie wäre es mit einer Brezel? Oder hier das frische Brot? Oder was Süßes?“. Nein, das möchte ich alles nicht, aber ich bleibe stumm. Die Verkäuferin wird ärgerlich: „Also wenn Sie nicht mit mir sprechen, dann gehen Sie bitte zur Seite.“ Sie nimmt den nächsten Kunden dran und ich verlasse völlig frustriert den Laden. Ich wollte doch nur eine Brezel…!
Eine völlig absurde Vorstellung im Bäckerladen nicht zu formulieren, was man gerne hätte, aber in einer Beziehung ist das oft genau so. Wir bringen unsere Wünsche eher selten ins Wort, lassen den Partner raten und sind dann frustriert, wenn unsere Wünsche nicht erfüllt werden.
In der heutigen Zeit zu zweit laden wir ein, sich – vielleicht auch speziell in der Vorbereitung auf Weihnachten – gegenseitig einen Wunschzettel zu schreiben und sich darüber auszutauschen:
- Was wünsche ich mir von dir in der nächsten Zeit besonders? Dass du mir den Rücken freihältst für eine persönliche Auszeit? Eine schöne gemeinsame Unternehmung? Deine Unterstützung bei einer bestimmten Aufgabe? Dass du mich öfter in den Arm nimmst? ….
- Sind Sie überrascht von den Wünschen Ihres Partners?
- Am Ende: Was nehmen wir aus dieser Übung mit?
Wir wünschen eine (wunsch-) erfüllende Zeit zu zweit!
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Ein Beitrag von Martina & Daniel Gröber